Vortrag Dr. Eichhorn über Kreuzband und Ski Alpin
Am Montag sprach der international renommierte Knie-Spezialist Dr. Jürgen Eichhorn (Sporthopaedicum Straubing) wie schwere Sportverletzungen vermieden werden können. In Deutschland reißen sich pro Jahr etwa 10 000 Menschen das Kreuzband. Dabei spielt neben Kraft, Koordination und Kondition das Geschlecht eine große Rolle.
Bedingt durch die monatlichen Hormonschwankungen wird das weichere Bindegewebe von Frauen nochmals bis zu 50 % weicher. Zudem ist das Kraftverhältnis zwischen Kniestrecker und Kniebeuger bei Frauen ungünstiger, das muskuläre Ansprechverhalten langsamer. Skifahrerinnen haben somit ein bis zu 5-fach höheres Risiko, sich das Kreuzband zu reißen. Ein instabiles Knie kann nicht allein durch Muskulatur kompensiert werden. Da massive Knorpelschäden drohen, muss das Kreuzband operativ ersetzt werden.
Beim Skibau können zum einen Belastungsspitzenabgebaut werden und dadurch schwere Verletzungen vermieden werden. Zum anderen soll die Freude am Skifahren erhalten bleiben. Der Entwickungsleiter der Firma Völkl Tobias Heil betonte, dass aus biomechanischer Sicht die Industrie mit der Erhöhung der Ferse, bisher auf dem Ski auf dem falschen Weg war. Das BIO-LOGIC Concept von Völkl erhöht den Zehenbereich gegenüber der Ferse. Dadurch wird eine direktere Schwungeinleitung gefördert. Die reflektorische aktivere Körperhaltung nach vorne bewirkt eine höhere Dynamik beim Skifahren. Das Resultat ist ein effizienteres und ermüdungsfreieres Fahrgefühl. Die hintere Oberschenkel-Muskulatur wird stärker aktiviert, was wiederum die Kreuzbänder vor Verletzungen schützt. Eine weitere Innovation ist die degressive Taillierung, das heißt vor der Bindung besitzt der Ski einen kleineren Radius als dahinter. Belastungsspitzen werden reduziert, das Kurvenfahren harmonischer und präziser. All diese Faktoren sind auch für die Männer sinnvoll.
Der Inhaber des Therapiezentrums Sportwissenschaftler Dr. Blöchinger stellte einfache Übungen zur Kräftigung und Stabilisierung vor.